Sonntag, 20. November 2011

Last night the DJ saved my life

Gestern Nacht - oder doch vielleicht eher heute früh - hab ich mir wohl die teuerste Dr. Pepper Dose in diesem Jahr, wenn nicht sogar in meinem gesamten Leben gekauft. Aber sie war es wert. Erstens, weil mir Dr. Pepper einfach lecker schmecker schmeckt und zweitens weil es der krönende Abschluss einer tollen, ach was sag ich denn, einer genialen Party war - genau, es war mal wieder Panda Party und Zeit, das Tanzbein zu schwingen.

Also rein in den Club, Getränk besorgt und ab gings auf die Tanzfläche...auch wenn noch kein anderer tanzt, weil die Musik war gut und der DJ süß, aber vor allem, weil es eigentlich das beste Gefühl der ganzen Party ist, wenn man ganz allein auf der Tanzflche tanzt und alle andern noch dumm rumstehen...fängt man zu denken an, kann man sich schnell mal blöd vorkommen und plötzlich stehen die andern zwar rum, aber die kommen einem gar nicht mehr so dumm vor und man selbst ist ganz schnell der Dumme, der komisch ganz allein über die Tanzfläche hüpft.

Aber wenn die Musik so gut ist, dass die Beine einfach nicht anders können, als sich zu bewegen und man auf die Tanzfläche stürmt und sich bewegt und sich der DJ, egal ob süß oder nicht, freut, dass, obwohl er der Dumme ist, der als erstes auflegen muss, dann, wenn die Leute eigentlich eher noch lieber dumm rumstehen als zu tanzen, wenn er sich also freut, dass da einer oder eine ist, der oder die seine Musik so gut findet, dass er oder sie ganz alleine auf der Tanzfläche tanzt, genau dann ist das ein verdammt gutes Gefühl.

Die Tanzfläche hab ich gestern auch nicht mehr verlassen - oder doch, aber nur, um an die Bar oder auf die Toilette zu gehen. Meinen Platz direkt vor dem DJ Pult musste ich aber doch irgendwann räumen - denn irgendwann merken auch die Leute oder die Beine der Leute, die erst mal nur dumm rumstehen, dass die Musik so verdammt gut ist, dass man sich bewegen muss und die Tanfläche wird immer voller...undwenn man dann nicht gerade 1,9irgendwas oder über 2 Meter groß ist, sondern so durschnitts-klein wie ich, dann kann es schon mal ganz schön eng werden und man muss wo anders hin ausweichen.

Egal, Platz zum Tanzen hab ich immer irgendwo gefunden und zum Ende hin konnte man sich - auch als durschnitts-großes Mädchen - wieder aussuchen, wo man tanzen will. Denn ja, wir waren zwar nicht bis zum bitteren Ende, aber doch so lange, dass wir - und das ist doch wirklich eines der besten Zeichen für eine wirklich geniale Party - noch nicht mal die erste S- und U-Bahn, die wieder gefahren ist, genommen haben, weil wir noch so beschäftigt waren mit Tanzen, dass wir sie glatt verpasst haben.

Und weil eine tolle Party auch eigentlich immer mit einem McDonald`s Besuch oder einem geilen Döner oder zumindest einem Tankstellen-Snack enden muss und es bei uns auf dem Weg zur S-Bahn weder einen Mc Donald`s, noch eine Dönerbude gab, aber dafür eine Esso Tankstelle, kam ich am Ende zu meiner vollkommen überteuerten, aber absolut lecker schmeckeren Dr. Pepper - dem perfekten Abschluss für die fast perfekte Party.

(Ja, perfekt wäre natürlich gewesen, wenn mich statt dem 1990 geborenen Jüngling der DJ nach meiner Nummer gefragt hätte - oder Jon LaJoie spontan vorbeigekommen wäre, um mir einen Heiratsantrag zu machen oder es eine Dönerbude auf dem Weg der S-Bahn gegeben hätte, die neben einem genialen Döner auch Dr. Pepper verkauft hätte oder noch besser, wenn wir an besagter Dönerbude meine Verlobung mit Jon LaJoie gefeiert hätten...aber hey, fürs Erste bin ich mit der Party gestern schon ganz zufrieden...danke, Panda Party Team).

Donnerstag, 3. November 2011

Wenn dir das Leben Zitronen gibt, mach verdammt noch mal Limonade draus…

…blöd nur, wenn man den Zucker nicht findet und doch nur Zitronensaft rauskommt! Das kann ziemlich bitter schmecken. Aber heißt es nicht auch, macht bitter lustig? Alles eine Frage der Wahrnehmung? Vielleicht:

1.
Morgens um 5.50 klingelt der Wecker, weil ich mir aus welchem Grund auch immer eingebildet hab, dieses Semester einen Spinning Kurs zu besuchen, der morgens um7 im Olympiazentrum stattfindet. Wem auch immer ich davon erzählt hab, hat mit großem Unverständnis darauf reagiert. Morgens um 5.50, als also mein Wecker klingelt, gibt meine innere Stimme ihnen Recht. Müde warte ich auf die U Bahn. An der Turnhalle angekommen warten die anderen Teilnehmer und ich – vergeblich auf den Kursleiter. Nachdem die Halle um 7.25 immer noch verschlossen und dunkel ist, scheint mit ziemlicher Sicherheit festzustehen, dass sich der Kursleiter wohl dazu entschlossen hat, heute nicht zu erscheinen. Wir gehen. Angekommen beim Bäcker auf dem Weg zur U Bahn kaufe ich mir eine Butterbreze. Die Butterbreze verdient ihren Namen nicht und müsste eigentlich Margarinebreze heißen. Als besonderes Schmankerl hat die Verkäuferin die Margarinebreze mit einem ihrer Haare belegt, das ich mir nach dem zweiten Bissen aus dem Mund fische.
Angekommen in einem Cafe an der Uni gesellen sich nach einer halben Stunde drei Tiermedizinmädchen an den Tisch neben mir. Nachdem sie sich zunächst gegenseitig verschiedenste Varianten von Katzengeräuschen vorgemacht haben, bekräftigen sie sich danach mit lustigen Hundegeschichten, die sie jüngst im Park erlebt haben. Den anschließenden Unikurs verbringe ich größtenteils damit, gegen den Schlag anzukämpfen. Angekommen im Computerraum der Uni stelle ich fest, dass bisher nur die Hälfte der Texte, die ich auf nächste Woche lesen muss und ausdrucken wollte, online gestellt wurden. Zu Hause angekommen schaffe ich es nicht, joggen zu gehen, sondern verschlafe den gesamten Nachmittag. Und weil die Alternative nach einem ungeschriebenen Gesetz immer „Entweder Sport oder Essen“ lautet, besteht mein Abendessen aus Windbeuteln und Keksen. Ich habe sagenhafte 0 Seiten für die Uni gelesen und kein bisschen meiner Französisch Hausaufgabe erledigt.

2.
Morgens um 5.50 klingelt mein Wecker. Das Aufstehen ist hart, aber trotz der Müdigkeit ist es ein gutes Gefühl, so früh wach und unterwegs zu sein. Ich warte nicht allein an der Uni Sporthalle und alle andern Teilnehmer sind so wie ich umsonst aufgestanden und dumm vor der verschlossenen und dunklen Halle gestanden. Die Bäckersverkäuferin ist äußerst nett und hat einen sympathischen bayerischen Dialekt. Das Haar hat sie mir bestimmt nicht absichtlich mitgegeben.
Das Cafe an der Uni habe ich die erste halbe Stunde für mich, der Barista gießt mir in meinen Milchkaffee ein Herz. Im Unikurs ist mein Mitbewohner so nett und übernimmt in der zweiten Hälfte die Müdigkeit für mich. Mein Mitbewohner ist noch netter und bringt mir vom Einkaufen Kekse mit. Als ich mich ausgeschlafen hab, ist mein Mitbewohner am aller nettesten und bringt mir Kaffee und Windbeutel. Wir essen Kekse zusammen.

Vielleicht muss man den Zucker manchmal nur suchen. Vielleicht ist es aber manchmal auch in Ordnung, wenn man einfach mal nur Wasser statt Limonade will.