Sonntag, 20. November 2011

Last night the DJ saved my life

Gestern Nacht - oder doch vielleicht eher heute früh - hab ich mir wohl die teuerste Dr. Pepper Dose in diesem Jahr, wenn nicht sogar in meinem gesamten Leben gekauft. Aber sie war es wert. Erstens, weil mir Dr. Pepper einfach lecker schmecker schmeckt und zweitens weil es der krönende Abschluss einer tollen, ach was sag ich denn, einer genialen Party war - genau, es war mal wieder Panda Party und Zeit, das Tanzbein zu schwingen.

Also rein in den Club, Getränk besorgt und ab gings auf die Tanzfläche...auch wenn noch kein anderer tanzt, weil die Musik war gut und der DJ süß, aber vor allem, weil es eigentlich das beste Gefühl der ganzen Party ist, wenn man ganz allein auf der Tanzflche tanzt und alle andern noch dumm rumstehen...fängt man zu denken an, kann man sich schnell mal blöd vorkommen und plötzlich stehen die andern zwar rum, aber die kommen einem gar nicht mehr so dumm vor und man selbst ist ganz schnell der Dumme, der komisch ganz allein über die Tanzfläche hüpft.

Aber wenn die Musik so gut ist, dass die Beine einfach nicht anders können, als sich zu bewegen und man auf die Tanzfläche stürmt und sich bewegt und sich der DJ, egal ob süß oder nicht, freut, dass, obwohl er der Dumme ist, der als erstes auflegen muss, dann, wenn die Leute eigentlich eher noch lieber dumm rumstehen als zu tanzen, wenn er sich also freut, dass da einer oder eine ist, der oder die seine Musik so gut findet, dass er oder sie ganz alleine auf der Tanzfläche tanzt, genau dann ist das ein verdammt gutes Gefühl.

Die Tanzfläche hab ich gestern auch nicht mehr verlassen - oder doch, aber nur, um an die Bar oder auf die Toilette zu gehen. Meinen Platz direkt vor dem DJ Pult musste ich aber doch irgendwann räumen - denn irgendwann merken auch die Leute oder die Beine der Leute, die erst mal nur dumm rumstehen, dass die Musik so verdammt gut ist, dass man sich bewegen muss und die Tanfläche wird immer voller...undwenn man dann nicht gerade 1,9irgendwas oder über 2 Meter groß ist, sondern so durschnitts-klein wie ich, dann kann es schon mal ganz schön eng werden und man muss wo anders hin ausweichen.

Egal, Platz zum Tanzen hab ich immer irgendwo gefunden und zum Ende hin konnte man sich - auch als durschnitts-großes Mädchen - wieder aussuchen, wo man tanzen will. Denn ja, wir waren zwar nicht bis zum bitteren Ende, aber doch so lange, dass wir - und das ist doch wirklich eines der besten Zeichen für eine wirklich geniale Party - noch nicht mal die erste S- und U-Bahn, die wieder gefahren ist, genommen haben, weil wir noch so beschäftigt waren mit Tanzen, dass wir sie glatt verpasst haben.

Und weil eine tolle Party auch eigentlich immer mit einem McDonald`s Besuch oder einem geilen Döner oder zumindest einem Tankstellen-Snack enden muss und es bei uns auf dem Weg zur S-Bahn weder einen Mc Donald`s, noch eine Dönerbude gab, aber dafür eine Esso Tankstelle, kam ich am Ende zu meiner vollkommen überteuerten, aber absolut lecker schmeckeren Dr. Pepper - dem perfekten Abschluss für die fast perfekte Party.

(Ja, perfekt wäre natürlich gewesen, wenn mich statt dem 1990 geborenen Jüngling der DJ nach meiner Nummer gefragt hätte - oder Jon LaJoie spontan vorbeigekommen wäre, um mir einen Heiratsantrag zu machen oder es eine Dönerbude auf dem Weg der S-Bahn gegeben hätte, die neben einem genialen Döner auch Dr. Pepper verkauft hätte oder noch besser, wenn wir an besagter Dönerbude meine Verlobung mit Jon LaJoie gefeiert hätten...aber hey, fürs Erste bin ich mit der Party gestern schon ganz zufrieden...danke, Panda Party Team).

Donnerstag, 3. November 2011

Wenn dir das Leben Zitronen gibt, mach verdammt noch mal Limonade draus…

…blöd nur, wenn man den Zucker nicht findet und doch nur Zitronensaft rauskommt! Das kann ziemlich bitter schmecken. Aber heißt es nicht auch, macht bitter lustig? Alles eine Frage der Wahrnehmung? Vielleicht:

1.
Morgens um 5.50 klingelt der Wecker, weil ich mir aus welchem Grund auch immer eingebildet hab, dieses Semester einen Spinning Kurs zu besuchen, der morgens um7 im Olympiazentrum stattfindet. Wem auch immer ich davon erzählt hab, hat mit großem Unverständnis darauf reagiert. Morgens um 5.50, als also mein Wecker klingelt, gibt meine innere Stimme ihnen Recht. Müde warte ich auf die U Bahn. An der Turnhalle angekommen warten die anderen Teilnehmer und ich – vergeblich auf den Kursleiter. Nachdem die Halle um 7.25 immer noch verschlossen und dunkel ist, scheint mit ziemlicher Sicherheit festzustehen, dass sich der Kursleiter wohl dazu entschlossen hat, heute nicht zu erscheinen. Wir gehen. Angekommen beim Bäcker auf dem Weg zur U Bahn kaufe ich mir eine Butterbreze. Die Butterbreze verdient ihren Namen nicht und müsste eigentlich Margarinebreze heißen. Als besonderes Schmankerl hat die Verkäuferin die Margarinebreze mit einem ihrer Haare belegt, das ich mir nach dem zweiten Bissen aus dem Mund fische.
Angekommen in einem Cafe an der Uni gesellen sich nach einer halben Stunde drei Tiermedizinmädchen an den Tisch neben mir. Nachdem sie sich zunächst gegenseitig verschiedenste Varianten von Katzengeräuschen vorgemacht haben, bekräftigen sie sich danach mit lustigen Hundegeschichten, die sie jüngst im Park erlebt haben. Den anschließenden Unikurs verbringe ich größtenteils damit, gegen den Schlag anzukämpfen. Angekommen im Computerraum der Uni stelle ich fest, dass bisher nur die Hälfte der Texte, die ich auf nächste Woche lesen muss und ausdrucken wollte, online gestellt wurden. Zu Hause angekommen schaffe ich es nicht, joggen zu gehen, sondern verschlafe den gesamten Nachmittag. Und weil die Alternative nach einem ungeschriebenen Gesetz immer „Entweder Sport oder Essen“ lautet, besteht mein Abendessen aus Windbeuteln und Keksen. Ich habe sagenhafte 0 Seiten für die Uni gelesen und kein bisschen meiner Französisch Hausaufgabe erledigt.

2.
Morgens um 5.50 klingelt mein Wecker. Das Aufstehen ist hart, aber trotz der Müdigkeit ist es ein gutes Gefühl, so früh wach und unterwegs zu sein. Ich warte nicht allein an der Uni Sporthalle und alle andern Teilnehmer sind so wie ich umsonst aufgestanden und dumm vor der verschlossenen und dunklen Halle gestanden. Die Bäckersverkäuferin ist äußerst nett und hat einen sympathischen bayerischen Dialekt. Das Haar hat sie mir bestimmt nicht absichtlich mitgegeben.
Das Cafe an der Uni habe ich die erste halbe Stunde für mich, der Barista gießt mir in meinen Milchkaffee ein Herz. Im Unikurs ist mein Mitbewohner so nett und übernimmt in der zweiten Hälfte die Müdigkeit für mich. Mein Mitbewohner ist noch netter und bringt mir vom Einkaufen Kekse mit. Als ich mich ausgeschlafen hab, ist mein Mitbewohner am aller nettesten und bringt mir Kaffee und Windbeutel. Wir essen Kekse zusammen.

Vielleicht muss man den Zucker manchmal nur suchen. Vielleicht ist es aber manchmal auch in Ordnung, wenn man einfach mal nur Wasser statt Limonade will.

Samstag, 20. August 2011

Sommer

Morgens in der frischen Luft in Schlafsack aufwachen, Sand zwischen den Zehen, Wind auf der Haut, mit dem Fahrrad durch die Stadt, Eis, volle Felder, goldene Ehren, grüner Mais, erdiger Geruch, Pizza zum Abendessen, abends auf der Treppe vor dem Haus sitzen, laue Luft, durch die Felder joggen, frei sein, zelten, Sonnenliegen am Strand und auf der Terrasse, Wasser, Salz auf der Haut, Dreschen, warmer Regen, schwimmen, Sterne schauen, grillen, Meer, Sonnenbrille auf der Nase, draußen lernen, auf dem Balkon übernachten, Sonne auf der Haut.

Mittwoch, 10. August 2011

Verbotene Liebe in der UN

Eines muss man meinem Praktikum hier lassen: ich muss werde Kaffee kochen (was mangels einer Kaffeemaschine auch eher schwer wäre) noch kopieren. Dafür werde ich hier mit immer neuen Aufgaben konfrontiert: neben dem Nichts tun und Nichts zu tun haben, das ich inzwischen beides in Perfektion beherrsche, warten ab und an auch neue Aufgaben und Herausforderungen auf mich. Heute, zum Beispiel, habe ich ganz unerwartet eine Fortbildung in Sachen Fließbandarbeit bekommen, was ich zugegebenermaßen bei meinem Studiengang und den Zukunftsaussichten auf dem Arbeitsmarkt gar nicht verkehrt finde.

Doch, ihr kennt mich, ich bin äußert ehrgeizig, und so hab ich die genau 70 usb-sticks nicht einfach nur ausgepackt und die Packung entsorgt, sondern mich der Herausforderung gestellt, nebenzu (!) eine Folge Verbotene Liebe zu schauen. Und wer weiß, dass die Folgen inzwischen nicht mehr 20, sondern fast 45 Minuten dauern und, dass ich seit geraumer Zeit keine Folge Verbotene Liebe mehr gesehen habe, somit ungefähr zwei Drittel der Darsteller nicht mehr kenne (und ja, damit gebe ich wohl zu, früher durchaus regelmäßig Verbotene Liebe (vorzugsweise mit einem Mozzarella Brot, das verbotenerweise (Mensch, wie passend ;>) im Wohnzimmer vor dem Fernseher verspeist oder bei Gefahr(= Papa, der nicht will, das im Wohnzimmer gegessen wird, betritt das Haus) unter dem Sofa versteckt wurde) geschaut habe), war die Herausforderung gewaltig groß.

Sicherlich wollt ihr jetzt wissen, ob ich es geschafft habe und platzt bereits vor Spannung. Deswegen werde ich die ganz Herausforderung noch einmal revue passieren und euch teilhaben lassen:

Start:
Neben mir liegen 70 usb-sticks (die ich vorher schon,aufgemerkt, alleine aus einer anderen Kiste abgezählt habe!), noch in ihrer Verpackung, in der sie wiederum in Folie mit Blasen (die,die man so lustig zerdrücken kann) eingewickelt sind, und eine leere Kiste, in der die entkleideten (original österreichischer Slang) usb sticks am Ende liegen sollen. Ich drücke die Playtaste der Verbotene Liebe Folge. Es kann losgehen.

Ich finde mich gut in die Arbeit ein. Auspacken und gleichzeitig Verbotene Liebe schauen geht ausgesprochen leicht von der Hand. Nach nur 2 Packungen werde ich allerdings von der lustigen Blasenfolie abgelenkt. Ich zerdrücke einige Blasen und verpasse daher die Sequenz 1:21 - 1:53. Doch schon bald fange ich mich wieder, denke, "verdammt Regina, konzentrier dich, es ist verdammt schwer, aber du kannst es schaffen". Rechtzeitig zur Titelmusik bin ich wieder voll bei Verbotene Liebe dabei. Die neue, unbekannte Titelmusik-Wieauchimmer-Sequenz verwirrt mich ausgesprochen wenig, obwohl plötzlich einige Schauspieler aus anderen Daily Soaps auftauchen. Die ARD hat sich anscheindend für ihr neues XXL Format sämtliche deutschen Soap Stars zusammengekauft. Tricky, tricky! Es liegen bereits 7 entkleidete usb sticks in der FKK Box.

Allerdings bringt mich die Sendung bald wieder aus dem Konzept: War ich mir trotz der ungewohnten Titelsequenz und neuen Gesichter gerade noch sicher, wirklich Verbotene Liebe zu schauen, bin ich nach den ersten Minuten plötzlich nicht mehr so überzeugt. Schaue ich vielleicht doch aus Versehen GZSZ? So viele lustige, freche, junge Schauspieler, die alle so total hip und gar nicht adelig sind. Doch schnell habe ich alles durchschaut: Die ARD hat sich wirklich mächtig ins Zeug gelegt, das neue Konzept spricht die Jugend bestimmt mega-mäßig an, da bin ich mir sicher.Inzwischen sammeln sich trotz aller Zwischenfälle bereits 22 usb sticks in der Kiste.

Doch dann: Ich kann meinen Augen nicht glauben, das Entkleidungsfließband gerät ins Stocken. Auf dem Bildschirm taucht plötzlich - JAN - auf. Aber Jan, genau der Jan&Julia-Jan, sieht gar nicht aus wie Jan, sondern ganz anders und ist plötzlich Priester. Völlig verwirrt und verzweifelt bin ich kurz davor, die Herausforderung aufzugeben, bis, ja bis ein Name fällt: Clarissa!

Clarissa? Ja, Clarissa, sie ist wieder da!Angetrieben durch die Hoffnung, dass ich sie auch bald noch zu Gesicht bekomme, beginne ich die usb sticks wieder auszuziehen. Dabei blicke ich weiter gespannt auf den Monitor, keine einzige Blasenfolie kann mich ablenken. Auch als die neue Julia, die gar nicht wie die Jan&Julia-Julia, sondern eher wie eine Ich-bin-bei-GZSZ-ausgestiegen-um-große-Karriere-zu-machen-und-habs-nicht-geschafft-und-spiel-deswegen-jetzt-bei-Verbotene Liebe-Mit-Schauspielerin aussieht, plötzlich auftaucht, kann mich das nicht mehr schocken.Die Zahl der usb sticks erhöht sich auf 46.

Und dann, tatsächlich, Clarissa taucht auf dem Bildschirm auf. Sie ist wieder da! Angetrieben durch dieses unerwarete Ereignis laufe ich zu Hochtouren auf, nach nur kurzer Zeit liegen alle 70 usb sticks vollkommen entkleidet in der Box. Gespannt verfolge ich das Ende der Sendung. Ich habe es geschafft! Meine Zukunft als Fließbanarbeiterin steht nichts mehr im Wege. Da ich danach auch noch den entstandenen Müll trenne (!) und entsorge, scheinen meine Chancen, am Fließband schnell aufzusteigen, enorm hoch.

PS: Nein, ich werde morgen ganz bestimmt nicht wieder Verbotene Liebe schauen, dafür bin ich viel zu beschätigt!

Freitag, 22. Juli 2011

I want to break free

Vor nicht ganz 8 Jahren bin ich mit einer oragenen Trainingshose durch Barcelona gelaufen und hab mir dabei nix gschissen, ich hab mir entgegen der Warnung meiner Mama, dass ich so nie einen Mann abbekomme, mein 7. Ohrloch stechen lassen und mich in einen norwegischen Skispringer verliebt und das auch lauthals verkündet, so dass meine Mama heute noch als "Schwiegersohn" von ihm spricht. Was ich damit sagen will ist, dass ich gemacht habe, was ich wollte, oder weil das etwas platt klingt, vielleicht besser gesagt, ich hab das gemacht, was zu mir gepasst hat.

Irgendwo auf dem Weg von dort bis hier hab ich das ein wenig oder sogar ein wenig mehr verloren. So kommt es, dass ich micht jetzt ab und zu frage, was aus dem Mädchen mit der oragenen Hose geworden ist.

Ich tendiere immer mehr dazu, dass zu tun, was andere eventuell von mir erwarten könnten oder auch erwarten, was vielleicht nützlich sein könnte und mich so zu verhalten, wie ich denke, dass andere es von mir möchten und mich dann hoffentlich mögen.

Ich hab mich darüber wohl ein wenig oder auch ein wenig mehr selbst vergessen. Und während ich versucht habe, es allen Recht zu machen und den (scheinbaren) Ansprüchen zu genügen und darin nicht gerade immer besonders erfolgreich war, was mich wiederum frustriert oder sogar unglücklich gemacht hat, hab ich die vielen schönen Momente, die es gegeben hat, verpasst oder nicht genügend wert geschätzt.

Gerade nach meinem 1-Jahr-Medizinstudium-Ausflug sollte ich es eigentlich besser wissen, dass mir das Tun-Sollen nicht besonders gut liegt und das das Wollen essentiell für Glück und Gelingen ist. Das ist kein Appell an eine reine Spaßmoral, es gibt Dinge, die muss man einfach tun, vernunfthalber, weil es nicht anders geht, weil es wichtig ist, wie auch immer. Durchhalten. Ich halte das sogar für besonders wichtig.Schmerzen vergehen, Aufgeben bleibt.

Aber ständig gegen seinen Willen zu handeln kann auf Dauer nicht gut gehen. Zumindest nicht für mich. Es gibt bestimmt einige Menschen, die einem Ziel alles unterordnen, das tun, was nötig ist, was man erwartet. Vielleicht schaffen sie das sogar, ohne sich zu verbiegen und dabei glücklich zu sein. Ich gehöre nicht dazu.

Es wird also höchste Zeit, wieder das zu tun, was ich will, mir nicht den Kopf zu zerbrechen, was andere dann von mir denken könnten, was mir eventuell entgeht und was für Möglichkeiten ich dadurch vielleicht verbaue.
Ich sollte jetzt also lieber wieder rausfinden, was ich eigentlich will anstatt zu planen, was ich alles machen könnte und sollte, um diese und jene Möglichkeit offen zu halten, dann doch nur neidisch auf andere zu schauen und am Ende die guten Dinge, die mir passieren und das, was ich leiste, zu übersehen.
Es wird also höchste Zeit, die oragene Hose wieder aus dem Schrank zu holen (und wenn sie mir wieder passt, dann auch mit ihr durch die Welt zu spazieren :>)anstatt Angst zu haben, dass meine Mama mit den Ohrringen vielleicht doch Recht gehabt hat.

Montag, 4. Juli 2011

2018

Ich weiß nicht, wie viele von euch wissen, was mir diese Olympiabewerbung Münchens bedeutet...eigentlich wusst ichs selber gar nicht, aber jetz, ein bisschen weniger als 2 Tage vor der Entscheidung, kann ichs kaum noch aushalten...Olympische Spiele in München...was für ein Traum...das wär wirklich das Größte!!! Das ist ein Gefühl wie damals, als Georg Hettich die Goldmedaille in Turin gewonnen hat. Gänsehaut...

Und ihr könnt mir glauben, dass es mich innerlich fast zerreißt, dass ich an diesem ehrwürdigen 06. Juli 2011 nicht in München auf dem Marienplatz dabei sein kann...vor allem jetzt, wo ich auch noch Bahntickets für die Anreise in Bayern nach München gewonnen hab und davon ausgegangen bin, dass die Sache geritzt ist, dass ich Mittwoch "krank bin" und über Salzburg nach München aufbreche...da wusst ich allerdings auch noch nicht, dass es nicht möglich ist, mit dem Regionalzug von Wien nach Salzburg in unter 6/7 Stunden zu kommen...und ein Ticket für den ICE, IC oder Railjet mich mehr kosten würde als mein übliches Sparticket von München nach Wien...

Ich kann es wirklich kaum aushalten, wenn ich nur daran denke, dass ich hier in Wien für dieses nichts bringendene und nur auf dem Papier gut ausschauende Praktikum sitze und zu Hause in München eine Fanmeile inklusive Public Viewing aufgebaut wird, das Bayerische Fernsehen den ganen Tag live übertragt und ich das aus rechtlichen Gründen nicht einmal im Internet verfolgen kan, weil ich ja schließlich im Ausland sitze...
Mein einziger Trost - und wahrscheinlich auch der einzige Grund, warum ich nicht doch noch ein teures Bahnticket nach München gekauft habe - bleibt, dass das IOC die Zeremonie im Internet zeigt.

Wenn es also München tatsächlich schaffen wird, dann denkt bitte daran, dass in der Enklave Wien jemand in UNO City sitzt und sich ganz allein in ihrem Büro freut, was nur geht.

Freitag, 24. Juni 2011

Never Judge A Book By Its Cover

Jetzt bin ich also schon fast 4 Wochen hier in Wien als UNO Praktikant und noch kein bisschen schlauer...egal, wie viel ich nachdenk - und ich denk momentan viel nach - es kommt irgendwie nur mehr zum Nachdenken raus und so denk ich dann weiter. Was das ganze Nachdenken soll? Ich weiß auch nicht so recht, angefangen hat eigentlich alles damit, das ich mir Gedanken über die UNO an sich gemacht hab und dann über mein unsinniges Praktikum, bei dem ich Aufgaben wie "Zeitung lesen und Kommentare aus verschiedenen Artikeln auf Englisch aufschreiben" oder "Artikel einscannen und abspeichern" übernehme, nur dass das dann hier Press Review und Clipping genannt wird.

Und aus dieser eh schon eher unzufriedeneren Grundstimmung heraus bin ich dann noch ein bisschen unzufriedener geworden, weil ich hier nicht so recht Anschluss fassen kann und ich dann schon mal alleine in der Kantine beim Mittagessen sitze, was mich nicht unbedingt glücklicher macht.
Das hat meiner Meinung nach verschiedene Gründe, angefangen damit, dass ich allein in einem großen Büro in einem ganz anderen Gebäude sitze als der Rest der anderen Praktikanten, die zum Teil eine riesen Gaudi in ihren Büros haben oder sich doch zumindest ständig sehen, treffen, über den Weg laufen, weil sie auf der gleichen Etage, in der gleichen Abteilung oder doch zumindest im gleichen Gebäude und für die gleiche Organisation arbeiten. Es liegt glaube ich auch an der Tendenz, dass ich generell gern übersehen und vergessen werde, was nicht sehr nützlich ist, wenn man eh schon am anderen Ende der UNO sitzt.
Vor allem aber dachte ich, dass es daran liegt, dass ich mit den Grundtyp UN Praktikant eher weniger kann: Akademiker-Eltern, mindestens obere Mittelschicht bis eher reich, Elite-Uni, strotzend vor Selbstbewusstsein bis hin zu Arroganz und Selbstüberschätzung,schick angezogen und mindestens fließend in 2 offiziellen UN Sprachen...diejenigen, die sich zur neuen Elite zählen, zumindest dafür halten und es vielleicht zum Teil auch sind...Stop, nein ich hab nichts gegen Akademiker als Eltern oder Leute, die viele UNO Sprachen sprechen, was ich meine, ist der gefhrliche Mix aus alle den Zutaten, dder zu diesem speziellen Typ Mensch fhrt, mit dem ich nicht besonders gut kann.
Gut, ich zeichne da gerade ein sehr negatives Bild,aber dennoch kam ich mir irgendwie schon etwas unpassend vor: Ich kann nur eine offizielle UN Sprache (und bin damit wirklich die große Ausnahme), wurde auf einem Praktikanten Treffen nach der Arbeit gefragt, ob ich zu Hause beim Umiehen gewesen wäre weil, nein, ich lauf auch jetzt noch nicht mit High Heels und Kostüm durch die Gegend, und verstand wortwörtlich nur noch Spanisch, weil das irgendwie jeder außer Ich spricht...sozialer Druck lässt also grüßen...

Was mich wieder zum Nachdenken gebracht hat, ob ich entweder irgendwie gar nicht hierher gehör, weil ich mir so unpassend vorkomm, oder ob ich vielleicht gerade deswegen genau richtig bin hier, weil man dieser angeblichen selbstverliebten Elite nicht das Feld überlassen und ihnen somit Recht geben würde.

Noch mehr um Nachdenken bin ich aber gekommen, weil ich dann doch ein paar von den anderen Praktikanten näher kennengelernt hab...und es stellt sich raus, dass man eben doch nicht alle über einen Kamm scheren kann und es einige, sogar mehrere nette ander UN Praktikanten gibt. Ich war sogar überrascht, welche Geschichten teilweise hinter manchen Leuten stecken, so dass ich mich für mein vorschnelles Urteil sogar schäme...Bin ich vielleciht nur neidisch? Oder liegt es viel eher an mir und nicht an den Anderen? Was weiß ich, jedenfalls bin ich jetzt schließlich an dem Punkt angelangt, an dem ich auch über mich selbser nachdenke.

Mal schauen, ob das ganze Nachdenken auch zu etwas führt. Hier soll jetzt aber für heute doch endlich mal Schluss mit diesem sehr nachdenklichen Post sein.


PS: Letzen Endes kann ich immerhin (zu meiner Verteidigung) sagen, dass doch einige der Praktikanten das vorgezeichnete Klischee zumindest teilweise bis ganz erfüllen und ausleben...diejenigen, die dann doch gar nich so übel, ja eigentlich wirklich nett und liebenswert sind, sind zumeist auch die, die mir von Anfang an sympathisch waren.

Sonntag, 19. Juni 2011

Dear Ban Ki Moon - Nichts zu Danken!

Seit fast 3 Wochen bin ich jetzt also Praktikant bei der UNO und ich weiß immer noch nicht so recht, ob ich die UNO einfach nur toll oder doch eher ein bisschen abstrus finden soll. Sprich: ich bin ganz verwirrt.

Wenn man bei der UNO in Wien ein Praktikum macht, muss man jeden Tag durch eine Sicherheitskontrolle wie am Flughafen, nur dass man seine Schuhe anlassen und Getränke und Speisen mitnehmen darf. Als Praktikant im Vienna International Center (so heißt UNO City hier) kennt man wahrscheinlich den Weg vom Eingang zu seinem Office und von dort zur Cafeteria. Wenn man mal wo anders hin muss, ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass man sich verläuft. Ist man ein UNO Praktikant, bekommt man schon plötzlich auch mal Mails von Ban Ki Moon, in dem der einem für die tolle Mitarbeit dankt und im gleichen Atemzug seine Kandidatur für eine zweite Amtszeit verkündet. Ja, Ban Ki Moon meint bestimmt mich, den kleinen Praktikanten im weit entfernten Wien, der gerade den vierten Tag dabei ist...aber trotzdem fühlt man sich dann doch gleich ein bisschen zugehörig zur großen UNO Familie.
Als Praktikant der UNO merkt man aber zumeist eines sehr schnell: wie viel Potential in dieser Organisation steckt und wie die unheimliche Bürokratie dieses Potential lähmt.
Das ist der UNO wohl auch selbst klar, sonst gäbe es meinen Job wahrscheinlich gar nicht. Was ich mache? Die sogennante Austrian Press Review, in der ich jeden Morgen die österreichischen Zeitungen nach interessanten Artikeln zur UNO oder UN-relevanten Themen durchforste..wobei es weiger um Informationssammlung als um ein Einfangen der österreichsichen Stimmung geht...Finde ich sogenannte Schmäh-Kritik, sei es an Diplomaten, dem Generalsekretär oder der UNO selbst,drücke ich auf den Alarmknopf...man muss der UNO also nicht erklären, dass ihr Reformen äußerst gut tun würden.

PS: Lieber Ban Ki Moon, gerne unterstütze ich Sie auch in Zukunft weiter bei Ihrer Arbeit. Falls ich etwas für Sie tun kann - sie kenn meine E-Mail Adresse ja!

Montag, 6. Juni 2011

Und ich traf den Präsidenten der Vereinigten Staaten...schon wieder...

...so wie Forrest Gump, der wegen diverser Heldentaten ständig ins weiße Haus eingeladen wird, den Präsidenten der USA trifft und dem Ganzen bald abgesehen von der gratis Dr. Pepper nichts mehr abgewinnen kann, muss es euch mit mir auch gehen, denn ja, ich bin mal wieder...im Ausland!
Obwohl, Ausland? Zählt Österreich für einen Bayern als Auslandsaufenthalt? Egal, jedenfalls hat es mich für die nächsten 3 Monate nach Wien, einer größeren Stadt an der Donau wie der Herzblatt Georg so schön sagt, verschlagen, um ein Praktikum beim Informationsdienst der UNO zu machen. So viel kann aber noch gar nicht über Wien, die UNO und mein Praktikum erzählen, weil ich gerade noch wegen einem Blockseminar ständig zwischen Wien und München hin- und herfahre, somit noch nicht viel von Wien gesehen hab und heut auch erst mein 3.Arbeitstag war.
Da ich aber gerade mal - wie auch immer das passieren konnte - keine Hausarbeit schreiben(bzw. die erst Mitte August abgegeben werden muss), Referat vorbereiten oder einen Zwischenmieter suchen muss und gar nicht mehr weiß, was ich mit so viel Freizeit anstellen soll, versuch ich ich euch hier die nächsten 3 Monate über das Neueste vom Neuesten aus Wien zu informieren. Bis dahin, ade, ba ba und küss die Hand, schöne Frau.

PS: Ihr kennt den Herzblatt Georg nicht? Dann solltet ihr ihn euch schnellstens auf youtube anschauen... http://www.youtube.com/watch?v=XGSG1aJvYaM