...du deine Sonnebrille nur dann aufsetzt, wenn dich die Sonne tatsächlich blendet
...man dich nicht schon zwei Stockwerke früher oder nicht noch fünf Stockwerke später an deiner Parfümwolke erriechen kann
...der Bus einfach an deiner Haltestelle vorbei fährt, ohne zu halten, weil du nicht wusstest, dass du dem Busfahrer ein eindeutiges Handzeichen zum Anhalten geben musst
...du an deiner Wunschhaltestelle nicht aussteigen kannst, weil der Busfahrer deine Tür nicht zum Aussteigen öffnet
(von solcherlei Buserfahrungen kann ich selber noch nichts berrichten, da ich wirklich nur die nicht mehr zu Fuß erlaufbaren Strecken fahre, aber ich habe Quellen)
...du überrascht bist, eine halbe Stunde zu früh am Zielort anzukommen, wo doch alle immer von der Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit italienischer Transportmittel sprechen
...dir der Zugplan hier am Anfang eher willkürlich als geplant erscheint und du einige Zeit brauchst, um das System der kleinen roten Zahlen über den Zugverbindungen zu durchschauen (warum ein Zug beispielsweise nur montags und samstags fährt, erschließt sich mir daraus aber auch nicht)
...dir die Gabe, mit jedem sofort über alles und in unbegerenztem Ausmaß sprechen zu können (und vielleicht zu wollen) nicht von Geburt an gegeben ist
...dich der Verkehr hier auch noch nach zwei Wochen verwirrt und anstrengt (und ich habe schließlich schon in Australien mit Linksverkehr gelebt)
...du die vielen Zebrastreifen hier für Fußgängerüberwege hältst, sie aber in Wirklichkeit nur weiße Streifen zur Verschönerung der Straße sind
...du verwundert bist, dass dann doch mal ein Auto irrtümlicherweise an einem solchen Streifenbodengemälde anhält, um dich über die Straße zu lassen (und es sich auch ausnahmsweise nicht um ein Gefährt mit Wiener odder sonstigem ausländischen Kennzeichen handelt)
...du dich wunderst, warum im Supermarkt viele Menschen mit Plastikhandschuhen anzutreffen sind, bevor du verstehst, dass man hier Gemüse und Obst nicht mit der bloßen Hand anfasst
...du entsetzt bist, dass es hier Dosenbier namens "Bavaria" gibt, welches in Holland produziert wird
...du es komisch findest, dass Meggle seine Produkte mit dem Zusatz "...di bavarese" (also ungefähr "bayeriche/r/s...) versieht, dich dadurch aber auch gleich zu diesen Produkten hingezogen fühlst
...du dich im Supermarkt darüber amusierst, dass grüne Spätzle hier als "gnocchi tirolesi" verkauft werden
...du dich immer und immer wieder daran erfreuen kannst, dass du jetzt jederzeit für wenig Geld Ricotta en masse erwerben kannst
...du entsetzt bist, dass eine Haferflockenpackung hier €2,50 kostet und du dann erstmal aufs Müsli essen verzichtest
...dir dein vertrautes Dr. Oethker- Zeichen hier plötzlich als Cameo entgegenstrahlt
...du beim Gurkenkauf ein komisches Gefühl hast, weil die -dir vertrauten Gurken- als "holländische Gurken" verkauft werden, aber nicht unbedingt aus Holland kommen müssen
...du montag morgens zur Stoßzeit im Supermarkt all die chaotischen, singenden, wild in der Gegend herum fahrenden italienischen Omas (und auch ein paar andere Italiener anderen Alters) gerne gegen geordnete deutsche Verhältnisse eintauschen würdest
...du dir Milch kaufst und zu Hause darüber schmunzelst, dass sie aus der Nähe von Buchloe kommt
...du dich beim Anblick von Mulino Bianco Produkten jedesmal freust, auch wenn diese in wirklich jedem Supermarkt erhältlich sind
...du voller Erstaunen, aber auch mit einer gewissen Freude feststellst, dass es im Spar Supermarkt ungefähr zehn verschiedene bayerische Weißbiersorten zu erwerben gibt
...du dir eine schöne Brotzeit auf deinem Brotzeitbrettl machst
...du das dafür gekaufte und voller Genuss eingeschenkte (Dosen-)Bier wegschütten musst, weil es für deinen verwöhnten Gaumen einfach ungenießbar ist
...die beinahe wertvollsten Objekte in deinem Zimmer zwei aus Bayern importierte Augustiner sind
...du erstaunt bist, dass im ach so katholischen Italien einige Geschäfte und so auch die großen Supermärkte auch sonntags geöffnet sind
...du erstaunt bist, dass Supermärkte hier damit werben, durchgehend ohne Mittagspause geöffnet zu haben
...du erstaunt vor verschlossenen Geschäften stehst, weil eben doch noch viele Geschäfte die für dich ungewohnte Mittagspause einhalten
...du die Öffnungszeiten kleinerer Läden hier (so z.B. des Bäckers um die Ecke) beim besten Willen nicht durchschauen kannst
...du beeindruckt bist, dass es hier mitten im Stadtzentrum einen Laden nur für Milchprodukte gibt
...du nicht glauben kannst, dass es in Triestes Innenstadt erst seit einem Jahr einen H&M gibt
...du zum Frühstück immer noch keine Kekse ist oder in einer "bar" einen Espresso und ein Hörnchen einnimmst
...du voller Stolz zu wissen meinst, dass dieses Hörnchen doch auf Italienisch "cornetto" heißt und dann feststellst, dass hier die meisten doch lieber den französischen Begriff "brioche" verwenden
...es dir immer noch schwer fällt, zu akzeptieren, dass Pasta hier nur ein erster Gang ist
...du dir die Finger beim Gasherd benutzen verbrennst
...du vor deiner Waschmaschine sitzt und vergeblich die Temperaturanzeige suchst
...du dich darüber freust, dass du das Wasser aus dem Hahn ohne Probleme trinken kannst und eigentlich ein nach Chlor richendes für deutsche Mägen unverträgliches Wasser erwartet hast
...dir die Betten ziemlich kurz vorkommen (was sie bei einer Länge von 1,80-1,90m auch sind)
...du deinen Balkon wirklich nur als Balkon nutzt oder nicht wenigstens immer ein bisschen Wäsche draußen hängen hast
...du dein telefonino (Handy) nicht in regelmäßigen Abständen von weniger als drei Stunden benutzt (Hilfe, wie schreibt man die zweite Person Singular von benutzen wirklich???)
...du nur eine kleine hübsche und nicht eine große, für jeden sofort sichtbare glitzernden Uhr trägst
...du von Italienern englisch ausgesprochene Wörter,Sätze oder Namen nicht als englische Wörter, Sätze oder Namen identifizieren oder verstehen kannst
...du es komisch findest, nicht ständig von irgendwelchen Italienern angesprochen zu werden und dich dann daran erinnern musst, dass du ja an keinem Touristenort im Urlaub bist und auch kein T-Shirt mit der Aufschrift "Ich bin keine Italienerin" trägst
...du bei "Psst, Psst"-Rufen doch schmunzeln und an deinen Rimini Urlaub zurück denken musst
...es dich verwirrt, dass beim Fernsehprogramm der Nachmittag als "Erster Nachmittag"und der Abend als "Nachmittag" bezeichnet wird und alle Spielfilme erst gegen 21.15 beginnen
...du dich fragst, was denn wohl Tempore d`amore für ein Fernsehprogramm sei und dann ensetzt feststellst, dass Sturm der Liebe dich bis nach Italien verfolgt
...dir das italienische Fernsehprogramm noch zehnmal schlechter vorkommt, als das deutsche
...du es wirklich abartig findest, wieviele TV-Sendungen es hier auf diesem schlechten Niveau noch gibt, in denen halbnackte Frauen, sprechende Papageien oder als Professor verkleidete Herren die Einschaltquoten steigern sollen
...du nicht so genau weißt, was du denken sollst, wenn die männliche Wetterfee auch schon mal in einer Piloten-ähnlichen Uniform das Wetter präsentiert
...du nicht bereit bist, für ein Shampoo €5 zu bezahlen und ernshaft darüber nachdenkst, für deinen nächsten Drogerieeinkauf in das benachtbarte Slowenien zu fahren, um den dort ansässigen dm aufzusuchen
...du dich darüber wunderst, denn halben Oktober noch im T-Shirt verbringen und am 03.10 auch noch ein Bad im Meer einnehmen zu können
...du durch ein Bad im Meer am 03.10 von Einheimischen sofort als Nicht-Italiener identifizierbar bist
...du während der barcolana mindest zweimal beim kärtnerischen Bäcker anzutreffen bist, um dich mit Vollkornbrot einzudecken oder Brezn zu essen
...Fortsetzung folgt
. . . cara, das kommt mir im grossen und ganzen sehr aehnlich vor ;)ich erweiter deine liste mal ganz unverschaemt:
AntwortenLöschen. . . wenn deine mitbewohner ueber die technische neuerung wasserkocher staunen, anfangs gar garnicht wussten was dieses geraet in der kueche macht, wo es herkommt und vor allem wie und fuer was man(n) und frau diesen bolittore benutzt; mittlerweile lieben sie ihn, den wasserkocher und haben aufgereget ihre mamme angerufen, um von dieser wunderbaren erfindung zu berichten. . .
. . . wahlweise: wennn du dich nur muhsam an die italienische tastaur gewoehnen kannst. . .
in diesem sinn: un bacino aus einem verregneten forlì, anna-lena.