Ja, ich mochte Sprachen schon immer, genauso wie den FC Bayern. So kam es, dass ich Anfang der 90er keines der Duelle zwischen den Bayern und Ajax Amsterdam (dem Verein schlechthin damals) verpasste. Der Torwart von Ajax Amsterdam war zu dieser Zeit ein großer schlacksiger Holländer mit Segelohren namens Edwin van der Sar.
Beeindruckt von den Segelohren (ja, mir gefallen Segelohren tatsächlich!) und dem hübschen Namen kam mir die Idee, ich könnte diesen holländischen Torwart mit den abstehenden Ohren doch heiraten, da es -nach meiner damaligen Logik- bestimmt nicht so viele Frauen gibt, die einen Schlacks mit Segelohren heiraten wollen. So beschloss ich also möglichst bald niederländisch zu lernen, um mit meinem zukünftigen ehemann auch kommunizieren zu können. Wie sich jeder denken kann, funktionierte mein raffinierter Plan nicht ganz - und das lag höchst wahrscheinlich auch nicht daran, dass ich niemals nie ein Wort niederländisch gelernt habe.
Doch meine Sprach- und Auslandsbegeisterung blieb mir erhalten, so dass schnell ein neues Objekt der Begierde den holländischen Platz einnehmen musste und es wurde - Italien. Zwar waren meine ersten Erfahrungen mit Bella Italia weniger bella (ich war vier, im Familienurlaub in Südtirol, wurde krank und die einzige Erinnerung, die ich noch habe, ist, dass meine Mama mich gefragt hat, ob ich zu einem italienischen oder deutschen Arzt will), doch zwei weitere Reisen über den Brenner genügten, um mich mit Pizza und Gelati sowie Meer und Strand um den Finger zu wickeln. Ein gewisser Eros Ramazotti trug sein Übriges hinzu und so war Edwin van der Sar schon bald vergessen, während ich in der Schule im Wahlkurs Italienisch saß und bald darauf zu den Pionieren unserer Schule in Sachen spät beginnende Fremdsprache Italienisch gehörte.
Seither bin ich Italien treu. Selbst mein kleines Intermezzo mit Norwegen konnte meinem innigen Verhältnis zu Italien nichts anhaben, so dass ich mich jetzt, nach unzähligen Urlaubsaufenthalten, zweifacher Teilnahme am Schüleraustausch und einem extra für mich ausgelieferten freundlichen Überzeugungsgeschenk seitens der Italiener (ja, ihr ahnt richtig, Luca Toni spielt nur meinetwegen beim FC Bayern) in nun mehr 2 1/2 Tagen auf den Weg mache, um ein Jahr im Belpaese Italien, genauer in Trieste, zu studieren.
(P.S.: Falls das mit Italien und mir doch noch in die Hose gehen sollte, Plan B steht bereits: Da es ja im Moment um die Torwartposition des FC Bayern nicht so gut bestellt ist und Manchester United, der aktuelle Verein von Edwin van der Sar, wohl in Zukunft eher auf den englischen Talenttorwart Ben Foster setzen wird, könnte man sich ja an der Säbenerstraße mal Gedanken über eine Verplfichtung eines gewissen holländischen Torwarts machen...Traumhochzeit dann natürlich nicht ausgeschlossen ;)
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